xingtwittersharerefreshplay-buttonpicture as pdflogo--invertedlinkedinkununuinstagram icon blackShapeGroup 3 Copy 2Group 2 Copydepartment_productdepartment_datascienceuserclosebasic clockblogShapearrows slim right copy 3arrows slim right copy 3arrows slim right copy 3

Event Recap: Cordy Swope @ IxDA Munich (06/2015)

Kamila

Kamila |

11. Juni 2015 |

- min Lesezeit

Event Recap: Cordy Swope @ IxDA Munich (06/2015)
Das letzte IxDA Munich Event vor der Sommerpause fand bei DieProduktMacher statt. Mit Cordy Swope konnte ein Speaker mit beeindruckendem Werdegang gewonnen werden. Sein Vortragsthema "Designing Organizational Cultural Change" konnte er dadurch mit anschaulichen Beispielen aus der Praxis verknüpfen.

Immer wieder treten Unternehmen mit der Aussage an Cordy heran:

We need our culture to be more creative, innovative and consumer centric! Aber wie erreicht man das nun? Cordy stellte vier Thesen auf, wodurch ein Unternehmen durch stärkeren Design-Fokus innovativer werden kann.

  1. Movements
  2. Design Value
  3. Design Reframe
  4. Culture

1. Movements

Kleine Unternehmen sind oft innovativ, bei größeren Unternehmen dagegen fehlt das Startup Feeling. Wie aber kann das erreicht werden? Über sogenannte Movements.

Alles beginnt klein, z.B. beim Thema Burger: angefangen hat alles mit einem kleinen Burgerladen irgendwo im Mittleren Westen, dann kamen in den 50er Jahren die ersten McDonalds Restaurants und heute folgt die Verteufelung via ”Supersize me”. Ähnlich geht es auch Unternehmen die wachsen und irgendwann so groß werden, dass die kreative Führung fehlt. Da ist es ungemein schwer innovativ zu bleiben.

Umso wichtiger ist es hier wieder neue Impulse reinzuholen und neue Movements zu starten. Wichtig ist es dabei, dass Designer nicht nur für das Look & Feel verantwortlich sind, sondern das gesamte Unternehmen mit gestalten und eine tragendere Rolle spielen.

2. Design Value

Wie kann Design Mehrwerte schaffen? Eine Lösung ist es natürlich sich verstärkt an den Kundenbedürfnissen zu orientieren und zu beobachten. Das kann sowohl bei Produkten als auch bei Services funktionieren. Wichtig ist es aber stets sich die Inspiration von außen zu holen.

Ein schönes Beispiel, das Cordy beschrieben hat ist die GE Bank. Hier gab es ein Projekt mit dem Fokus die Service Bereiche bzw. die gesamten Filialen kundenorientierter zu gestalten.

Begonnen haben die Verantwortlichen mit Beobachtung. Sehr schnell haben sie festgestellt, dass beispielsweise die Tische an denen die Kundengespräche stattfanden viel Optimierungspotenzial boten. Die Kunden fühlten sich als Bittsteller auf wackligen Stühlen, die einem Bankberater gegenüber saßen der auf einem höhren Podest hinter diversen Monitoren versteckt war. Zudem erfolgten Beratungsgespräche indiskret am öffentlichen Schalter.

Wie kann man das aber verbessern? Die Lösung war sich die Inspiration auch aus anderen Bereichen zu holen wie z.B. American Diners. Das Ergebnis sind nun schöne offene Flächen und diskrete Beratungsecken.

Es ist sogar möglich über einfache Mittel das Kundenverhalten zu verändern. GE Bank hat begonnen direkt an den Türen anzuzeigen wann hoch frequentierte Zeiten sind und wann weniger los ist. Das Ergebnis war, dass Kunden um Wartezeiten zu vermeiden tatsächlich auf andere Uhrzeiten ausgewichen sind. Ein Mehrwert für die Bank und den Kunden.

Es ist also möglich über Beobachtung und verschiedene Inspirationsquellen neue Lösungen abzuleiten und echte Mehrwerte zu liefern.

3. Design Reframe

Was versteht Cordy unter Design Reframe? Alles zu hinterfragen wie etwas gesehen wird und es anders darstellen. Ein Meister darin war Andy Warhol, der Cordy diesbezüglich immer wieder inspiriert. Warum muss alles immer einfach nur Excel oder Powerpoint sein. Es ist immer wichtig sich zu fragen ob es nicht möglich wäre etwas anders darzustellen.

Just ask yourself: What would Andy do? Ein Beispiel sind hier O2, bzw. alle Telkoanbieter. Die Verträge werden von Analysten in Excel kalkuliert und so auch dem Kunden (etwas aufgehübscht) präsentiert. Die meisten von uns wissen was hier gemeint ist, wenn sie versuchen sich in dem Tarifdschungel zurecht zu finden und hier die beste Lösung für sich zu finden.

Hier war die Lösung zur Optimierung den Mitarbeitern von O2 die Customer Journay mal komplett anders darzustellen. Es wurde ein sogenannter Consumer Explorer Trail nachgebaut, der nicht nur virtuell sondern in der Realität durchlaufen werden konnte. Mehrere Räume zeigten das Nutzervorgehen und das Einprasseln der Informationen. Das Ergebnis dieser anderen Art der Darstellung war, dass sich tatsächlich das Denken der Mitarbeiter von O2 verändert hat.

4. Culture

Schließlich die Kultur. Wie sieht eine innovative Kultur aus? Ein Tipp von Cordy ist es die Organisationsstruktur zu “De-McKinseyfyen”. Also nicht das klassische Orgchart abzubilden bei dem Design irgendwo unter Marketing hängt, ganz weit weg vom CEO und nur für das Look & Feel verantwortlich ist. Es ist entscheidend, dass Designer mehr Verantwortung übernehmen und auch Einfluss auf das Produkt das Portfolio und sogar das Business Modell nehmen können.

Das das auch bei komplexen Projekten funktionieren kann, zeigt Cordy am Beispiel Vaillant. Hier wurden parallel 8 unterschiedliche Marken angegangen. Sie haben ein uniques Design erhalten, das aber über alle Marken hinweg (an Stellen wo es sinnvoll war) eine einheitliche User Experience erhalten haben. So ein Projekt kann nur funktionieren wenn Designer die tragende Rolle übernehmen.

Tipps von Cordy

Zum Schluss zeigte Cordy noch auf, dass es nicht nötig ist dass jedes Unternehmen so innovativ ist wie Google und Innovation als KPI definiert. Im Gegenteil, manchmal macht es auch Sinn sich Innovation von außen dazuzuholen oder in begrenzte Projekte oder bestimmte Abteilungen / Bereiche zu fokussieren. Der Vortrag endete mit 5 Tipps:

  1. Start Movements
  2. Stellt euch stets die Frage “What would Andy Warhol do?”
  3. Versucht andere Darstellungsformen und nicht immer nur Powerpoints
  4. Seid großartig in dem was ihr macht, aber auch in dem wie ihr es macht
  5. Stellt euch stets die Frage ob es nötig ist intern Innovationen zu stemmen oder ein Outsorcing für euren Kontext besser passt

Nach einer kurzen Fragerunde und Diskussion ist dann der Abend bei Snacks, Bier und sehr spannenden Gesprächen ausgeklungen. Ein wirklich tolles, inspirierendes Event.

Nächster Event bei DieProduktMacher

Am Samstag den 20. Juni veranstalten DieProduktMacher Bits’n’Beatz. Einen coolen Workshop mit dem Fokus auf Hardware-Prototyping mit littleBits. Am Abend legen dann 8Bit Music DJs auf.


Ähnliche Artikel

Ähnliche Artikel